...Wie in der
Anleitung zur Fußraumbeleuchtung empfohlen, habe ich bei deren Einbau auch eine Feinsicherung dazwischen gesetzt, um das RBCM zu schützen. Würdest Du auch hier sagen, dass uns das nur in "Schein-Sicherheit" wiegt?
Das ist nicht ganz einfach mit ja oder nein zu beantworten. Zum einen ist die Fußraumbeleuchtung ja mit der Deckenbeleuchtung gekoppelt. Das ist ein anderer Ausgang als die Kofferraumbeleuchtung am RBCM.
Die Deckenbeleuchtung ist PWM-gesteuert, wenn sie nicht gerade auf Dauer-AN eingestellt ist. Der MOSFET, welcher in der Frequenz der Pulsweitenmodulation geschaltet wird (d.h. in schneller Folge AN-AUS-AN-AUS usw.) reagiert wahrscheinlich etwas anders auf einen Kurzschluß als der Ausgangs-MOSET der Kofferraumbeleuchtung, welcher statisch auf AN geschaltet ist. Die PWM wird vermutlich mit etwa 30-50Hz betrieben (da man das Flimmern bei LEDs noch erkennen kann). D.h. der MOSFET der Deckenbeleuchtung ist für 33 - 20ms an und für 33 - 20ms aus.
Man könnte vielleicht eine Schmelzsicherung einsetzen, die muss aber hinsichtlich der Nennstromstärke des Schaltausgangs
wesentlich kleiner dimensioniert werden als der für den Halbleiter tödliche Strom. Und das lässt sich ohne genaue Kenntnis der Daten des Halbleiters nicht pauschal sagen.
Schmelzsicherungen, insbesondere die hier angesprochenen Kfz-Sicherungen oder Feinsicherungen haben bestimmte Auslösekennlinien. Da kann man sich z.B. >>
hier<< etwas reinlesen. Dort ist unter anderem mal eine Kennlinie für eine 6,3A-Sicherung 5x20 angegeben. Die Kennlinie lässt sich auch auf andere Nennströme übertragen (0,5A , 2A etc.).
Man kann erkennen, dass bei 2fachem Nennstrom die Sicherung nach etwa 800s (13,3min) auslöst; bei 5fachem Nennstrom schon nach 0,2s und bei 10fachem Nennstrom nach 40ms. Bei noch höheren Strömen ist die Auslösezeit nicht mehr definiert.
Ein Kurzschluß mit einer 12V-Batterie kann je nach Entfernung (Dämpfung durch Leitungslänge und Querschnitt) schon einige 100A betragen. Da wird klar, dass auch innerhalb der 40ms der Stromanstieg am Halbleiter so groß werden kann, dass er "gehimmelt" werden kann, wenn der nur für 2 oder 4A ausgelegt ist.
Wenn wir die minimale Auslösezeit (40ms) mit der (kleineren) Periode der PWM-Frequenz (33 - 20ms) vergleichen, so ist zu vermuten, dass bei der Deckenbeleuchtung der MOSFET eher ausschaltet als das der Spitzenwert des Kurzschlussstromes erreicht ist. Einfach gesagt schaltet der schon ab, bevor die Sicherung kommt. Vermutlich kann man deswegen eine kleine 2A-Sicherung für die Fußraumbeleuchtung einsetzen.
Bei der Kofferraumbeleuchtung würden die 40ms aber ausreichen, den durchgeschalteten MOSFET zu himmeln.
Ich glaube, jetzt wird es aber zu theoretisch und es soll ja nicht zum Elektro-Seminar ausarten...